Die Geschichte:
Jockel, der kleine Baum, macht sich große Sorgen um seine Eltern, die mitten im Sommer ihre Blätter verlieren. Aber wie werden sie wieder gesund? Die Erinnerung an eine geheimnisvolle Baumfee aus alten Erzählungen gibt Hoffnung. Aber kann es diese Baumfee wirklich geben? Um das herauszufinden nimmt Jockel all seinen Mut zusammen und begibt sich auf eine abenteuerliche Suche.
Wird er die Baumfee finden? Und wenn ja, kann sie seinen Eltern dann auch wirklich helfen?
Das Buch:
Mit diesem naturnahen Mitmachbuch wartet auch auf den Leser ein kleines Abenteuer.
Unterschiedliche Baumblätter sollen gesammelt, identifiziert und getrocknet werden, um diese im Anschluss vorsichtig einzukleben und sie so Teil des Buches werden zu lassen.
Lücken im Textverlauf dienen dazu, die verwendeten Baumarten einzutragen oder den Text nach eigenen Wünschen zu ergänzen und so die Geschichte aktiv mit zu gestalten.
Einfache s/w-Zeichnungen der Baumstämme sorgen für vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Es bleibt viel Raum für Individualität und die Entfaltung der eigenen Kreativität.
Die vielseitige Beschäftigung mit der Thematik sorgt für kindgerechte und nachhaltige Wissensvermittlung. In der Folge entsteht eine bewusstere Wahrnehmung für die Vielfältigkeit der Baumarten.
Die Hauptdarsteller des Buches gibt es übrigens wirklich...
... also halte immer Ausschau, wenn du im Wald unterwegs bist.
Sollte dir ein Baum mit Gesicht begegnen, mache doch ein Foto und schicke es mir. Dann wird es auch einen Platz auf dieser Seite finden.
Rezension "Die Baumfee"
Die Autorin Sabine Wittemeier versteht es, die Kinder im übertragenden Sinn an die Hand zu nehmen und in die Welt kindlicher Fantasie mitzunehmen. Bücher, die ausgereizt sind durch perfekte Illustrationen und knallbunte Farben können nicht das bieten, was die Autorin mit dem Buch versucht: Fantasie anzuregen und Kreativität hervorzulocken.
Die einfachen Darstellungen lösen in einem den Wunsch aus, zu Stift oder Schere und Papier zu greifen und die Bäume, die lediglich als Baumstämme dargestellt sind, zu vervollständigen. Wer als Erziehungsberechtigte oder Betreuer/-in die Geduld hat, die Kinder machen zu lassen, ohne Anspruch auf Perfektion, ohne Drängen oder zeitliche Begrenzungen, wird mit dem Buch etwas erreichen, was wir uns von unseren Kindern wünschen: die Hingabe an eine Sache, und zwar, indem das Kind selber macht und sich nicht passiv berieseln lässt. Hier heißt es als Kind, aktiv zu sein, sei es, während man der Geschichte lauscht oder nachdem man ihr gelauscht (oder sie gelesen) hat und nun das Gehörte (oder Gelesene) in Bildern umsetzen möchte.
Das Buch animiert zum Selbermachen. Und später, wenn das Buch beklebt und bemalt ist, kann man als stolze Eltern feststellen, wie kreativ das eigene Kind ist. Für diese Art von Kreativität bedarf es an sich nur einer Geschichte und ein paar Ausmalbildern. Aber darauf kommen muss man! Und das hat Sabine Wittemeier getan: Eine wunderbare Idee zur Freude unserer Kleinen kindgerecht umgesetzt.
Astrid Seehaus
undine-verlag